Café Leo | Temporärer Holzpavillon am Leopoldplatz

Berlin-Wedding |  | DEUTSCHLAND

BAUVERANTWORTLICHE
Wendepunkt gGmbH
ARCHITEKTUR
sophie & hans – Tang & Buhl Architekten PartGmbB
TRAGWERKSPLANUNG
ZRS Ingenieure
AUSFÜHRUNG HOLZBAU
SchneiderworX
NUTZFLÄCHE
35,16 m²
PLANUNGSZEIT
12|2022 – 03|2023
BAUZEIT
03|2023 – 07|2023
Fotos
Ignacio Bandera
Pläne
sophie & hans ‒ Tang & Buhl Architekten PartGmbB | Lageplan, Grundriss
ZRS Ingenieure | Detail, Modelle

Der Leopoldplatz mit der Alten Nazarethkirche (erbaut 1835 von Karl Friedrich Schinkel) ist heute der Hauptplatz und Treffpunkt im Berliner Ortsteil Wedding. Hier bauten sophie & hans – Tang & Buhl Architekten PartgmbB zusammen mit ZRS Ingenieuren einen Holzpavillon für das Café Leo. Initiiert wurde das Projekt von der örtlichen Verwaltung, den Zuschlag für das Café mit zusätzlichen sozialen Dienstleistungen und Aktivitäten (z.B. mehrsprachige Unterstützung für Einwander*innen bei der Bewältigung von Schreibarbeit und Bürokratie, Familien- und Kinderbetreuung etc.) erhielt die Berliner Wohltätigkeitsorganisation „Wendepunkt“.

Der neue Holzbau lädt Besucher*innen ein, das Café von beiden Seiten zu betreten, sodass es keine Rückseite gibt. Großzügige Verglasungen ermöglichen zudem ungehinderte Ein- und Ausblicke. Maßgefertigte Fensterläden sind in die Außenseite des Pavillons integriert, sodass er nachts vor Vandalismus geschützt ist. Im Inneren befindet sich eine kleine Bar und eine Küchenzeile. In die Wände integrierte Schränke unterhalb der Fenster bieten zusätzlichen Stauraum.

Für die Tragwerksplanung des Holzbaus waren ZRS Ingenieure zuständig. Das Tragwerk besteht aus Holzbalken, die auf Holzstützen aufliegen. Die Stützen stehen auf Stahlbauteilen, die sowohl vertikale als auch horizontale Lasten in die Bodenplatte weiterleiten. Die Aussteifung erfolgt primär über die geschosshohen Wände des kleinen Lagerraums an einer der beiden kurzen Seiten des Pavillons. Zusätzlich wirken die Brüstungswände aussteifend. Der Entwurfsgedanke eines offenen Pavillons konnte so ohne Diagonalaussteifungen der Wände und mit einem möglichst kleinen Anteil an geschlossenen Außenwandflächen umgesetzt werden. Die 60 mm dünne BSP-Dachdecke liegt auf den Holzträgern, die als Einfeldbalken mit beidseitigem Kragarm nach außen zwischen den Stützen spannen. Das Deckentragwerk wirkt optisch wie ein Trägerrost, da zwischen den Trägern weitere Holzbalken in Querrichtung liegen, die statisch nur sekundär wirken.