TULIUM auf dem Campus der TU Berlin ist ein gemeinsames Projekt der TU Berlin und des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf mit dem Ziel, Universität und Stadt inhaltlich und programmatisch miteinander zu verknüpfen und den Campus stärker zum umliegenden Stadtraum zu öffnen.
Die Technische Universität Berlin plant, den TU Campus zu öffnen und ihn zu einem zentralen Ort des Austauschs zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft zu machen. Dafür wird ein Pavillon errichtet, der thematisch dauerhaft auf die Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin ausgerichtet ist, und sich zum anderen als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Experimentierfläche für verschiedene Akteur*innen von TU Berlin und UDK versteht.
Die Wissenspfade verknüpfen Universität und Stadt über sogenannte Wissensbojen in einem gemeinsamen Transfer-, Erholungs- und Grünraum, steigern die Aufenthaltsqualität und bieten Orientierung auf dem Campus. Der größtenteils denkmalgeschützte parkähnliche Campus wird teilweise behutsam und inklusiv saniert.
Das Gebäude und die Landschaftsarchitektur wurden in einem partizipativen und transdisziplinären Prozess aus der Universität heraus konzipiert. Es soll ein zukunftsweisendes Projekt für eine nachhaltige und klimagerechte Planungs- und Baupraxis werden und baulich, konstruktiv und prozessual neue Standards etablieren.
Ein studentisches Projektbüro am Natural Building Lab der TU Berlin erstellte aufbauend auf vorherigen Lehrveranstaltungen einen konkreten Entwurf, welcher an ein kollaboratives Generalplaner*innenteam aus Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen, Fachplaner*innen und Ausstellungsgestalter*innen übergeben wurde.
Der Pavillon wird als beispielhaftes, klimagerechtes Gebäude geplant und ist Reallabor für nachhaltiges Planen und Bauen. Er wird ausschließlich aus nachwachsenden Roh- und Baustoffen, wiederverwendeten Recyclingmaterialien und mit möglichst geringem Fußabdruck realisiert. Die nachhaltige Planung soll für Besucher*innen erfahrbar sein – das innovative Tragsystem aus Altholz wird zum gestalterischen Element, in der Gründung wird weitestgehend auf Versiegelung, Beton und Stahl verzichtet und das Gebäude als LowTech Haus konzipiert.
Für die bauteilbezogene Entwicklung von Reuse-Konzepten und Umsetzungsstrategien kooperiert das Bauvorhaben seit Beginn der Planung mit verschiedenen Forschungsprojekten, koordiniert durch das Natural Building Lab der TU Berlin. In dem kollaborativen, transdisziplinären Prozess wurden parallel zur Planung in begleitenden Forschungsprojekten bisher fehlende inhaltliche und technische Grundlagen für die Realisierung der tragenden Bauteile aus wiederverwendeten Materialien integral entwickelt. Das Reallabor B(e) Ware ermöglicht nun den Sprung aus der Forschung in die Praxis durch die Entwicklung notwendiger Umsetzungsstrategien, Nachweisverfahren und Planungsprozesse für eine vereinfachte, beschleunigte und hochwertige Wiederverwendung tragender Bauteile.
Mehr Infos zur konzeptionellen Vorplanung an der TU Berlin: nbl.berlin
Mehr Infos zum planungsbegleitenden DBU-Forschungsprojekt zu Innovativen Tragsystemen durch Wiederverwertung von Rohstoffen: nbl.berlin