Bundeszentrum für den Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. / 3. Preis

Berlin-Neukölln, Deutschland

Bauherr
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
Auszeichung
Offener Wettbewerb 3. Preis
Preise
Stadt im Wandel - Stadt der Ideen 2020 | Anerkennung
Architektur
ZRS Architekten mit Bruno Röver
Tragwerksplanung
ZRS Ingenieure
Landschaftsplanung
herrburg Landschaftsarchitekten

Wer gärtnert, denkt in Kreisläufen. Wer baut, kann das auch. Heute geht durch Um- und Rückbaumaßnahmen anfallendes Altholz zu nahezu einhundert Prozent in die thermische Verwertung. Ein Werkstoff, der vor mehreren hundert Jahren angepflanzt und vor über einhundert Jahren geerntet und zu einem Bauelement aufbereitet wurde, wird verbrannt!

Versteht man jedoch Materialien – auch Holz, das bereits in der Vergangenheit zu Bauteilen verarbeitet wurde – nach deren Einsatz in Gebäuden nicht als Abfall, sondern als wertvolle Ressource und macht diese Materialien durch gezieltes Re- oder Upcycling wieder für das Bauen nutzbar, nähert man sich dem Kreislaufprinzip des Gärtnerns. Das Bauen eines möglichst Ressourcen-optimierten oder sogar Ressourcen-positiven Hauses wird möglich. Das neue Haus des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. ist ein solches Haus! Die Aufteilung der Anlage in insgesamt vier Baukörper mit jeweils sehr unterschiedlichen Anforderungen an Raum und Konstruktion lässt ein Ensemble aus vier Fallstudien zum neuen Bauen mit Holz entstehen. Durch diese Varianz – ganz dem Motto „Kleine Gärten, große Vielfalt“ folgend – präsentiert sich das Pilotprojekt weniger als universelles Rezept, sondern lädt vielmehr dazu ein, von hier aus weiter zu denken und zu handeln – zur fünften, sechsten, siebenten Fallstudie an anderer Stelle.

Ein innovativer Holzbau, der keine Bäume fällt! Durch die innovative Verwendung von regionalem, recyceltem Altholz müssen keine Bäume mehr für den modernen Holzbau gefällt werden. CO2 intensive Transportwege entfallen, eine intelligente Kaskadennutzung und der Nachweis der Schadstofffreiheit überführt die wertvolle Ressource Holz in einen Baukreislauf und verlängert somit den CO2 Speicher des Materials. Das zu erwartende kleinteilig anfallende Nadelholz wird über moderne Tragkonstruktionen und Verbindungstechniken optimal genutzt und ermöglicht große Spannweiten. Die vorgefertigten Bauteile sind reversibel geplant und verbunden, um eine zukünftige Nutzung zu ermöglichen.

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‚Stadt im Wandel – Stadt der Ideen‘ 2020 | Anerkennung