Jugendhaus St. Benedikt, Kloster Nütschau

Travenbrück, Deutschland

Bauauftraggebende
Benediktinerpriorat St. Ansgar, Kloster Nütschau
Architektur
IMKEWOELK + partners
Tragwerksplanung
ZRS Ingenieure
Bauphysik | Energieberatung
ZRS Architekten
Nutzfläche
680 m²
Fertigstellung
2025
Planungszeit
2021-2025
Bauzeit
2023-2025
Fotos
IMKEWOELK + partners
Pläne
ZRS Ingenieure

Das Kloster Nütschau ist ein vom traditionellen japanischen Holzbau inspiriertes Langhaus, das auf der Pfosten-Riegel-Konstruktion basiert. In Bereiche für Versammlung, Meditation und Schlafen gegliedert, besitzt der 8 Meter breite Längsschnitt den zentralen Empfangsbereich (Paradies) im Herzen. Die sogenannte Engawa, eine überdachte Holzveranda, verbindet Innen- und Außenraum und schafft so ein starkes Gefühl von Offenheit und Naturverbundenheit.

Die Struktur des Gebäudes wird durch drei Fachwerksysteme geprägt, die jeweils passend zu ihrer Funktion angeordnet sind. Das pyramidenförmige Fachwerk über dem Empfangsbereich verleiht Stabilität gegenüber Windlasten (Brace-Funktion) und trägt zugleich die Firstpfette in der Mitte.

Im Meditationsraum wird die Form der Dachlaterne geschickt genutzt, um sich kreuzende Sparren im Inneren auszubilden. Diese Auskreuzung dient gleichzeitig als Zwischenabstützung für die längeren Spannweiten der oberen Sparren.

Der Fachwerkbogen auf der Veranda nutzt die traditionelle Holzverbindungstechnik besonders effektiv: Durch das Einspannen des Bogens zwischen doppelt geneigten Stäben entsteht ein Sandwichbogen, der vertikalen und horizontalen Lasten wirkungsvoll standhält.

Durch die sorgfältige Planung, bei der die Verbindungselemente im Inneren verborgen bleiben, entsteht für die Besucher*innen ein besonders klarer und unverstellter Eindruck von dem Holz.