ACHTERN BORN ENSEMBLE FÜR KITA, GEMEINDE UND WOHNEN | WORKSHOPVERFAHREN | 1. PLATZ

HAMBURG | Deutschland

AUSLOBERIN
Ev.-Luth. Maria-Magdalena-Kirchengemeinde
VERFAHRENSBETREUUNG
D&K drost consult GmbH
ARCHITEKTUR | BRANDSCHUTZ
ZRS Architekten
TRAGWERKSPLANUNG
ZRS Ingenieure
LANDSCHAFTSPLANUNG
Schönherr Landschaftsarchitekten
NUTZFLÄCHE
2006 m²
BGF (R)
2462 m²
PLANUNGSZEIT
2023
Hochbauliches Workshopverfahren
1. Platz

Die ev.-luth. Maria-Magdalena-Kirchengemeinde Hamburg hat im Juni 2023 ein nicht offenes Workshopverfahren für den Neubau einer Kita sowie Wohn-Pflegegemeinschaften, Gemeinderäumen, Wohnungen und eines Pastorats ausgelobt. Auf dem Grundstück der Gemeinde in Hamburg-Osdorf soll das Ensemble unter besonderer Berücksichtigung der denkmalgeschützten Bestandsgebäude und zeitgemäßer Ansprüche an hohe ökologische Qualität und Klimafreundlichkeit entstehen.

ZRS Architekten Ingenieure haben mit ihrem Entwurf den ersten Platz in dem Workshopverfahren belegt.

Das denkmalgeschützte Gemeindezentrum mit Kirchsaal, Gemeinderäumen, Kita, Eltern-Kind-Zentrum und einem Kindermuseum wurde 1986 nach dem Entwurf von Klaus Nickels und Timm Orth gebaut. Für den neuen Ergänzungsbau, wird die denkmalpflegerische Strategie des Weiterbauens angewendet. Der Neubau besteht aus einem schlanken, dreigeschossigen Riegel an der westlichen Baugrenze, welcher zum Teil auf einem C-förmigen Sockel ruht. Der Riegel hält einen respektvollen Abstand zum Denkmal und wird durch seine markanten, auskragenden Decken mit dem opulenten Bestandsdach zusammengelesen.

Im Erdgeschoss des Neubaus befindet sich die Kita sowie Gemeinderäume. Die Wohnungen im zweiten und dritten Obergeschoss werden über zwei außenliegende Treppen mit angrenzenden Gemeinschaftsterrassen erschlossen. Die Geschosse haben jeweils einen breiten, umlaufenden Balkon, der bei den verschieden großen Wohneinheiten im zweiten Obergeschoss auch der Erschließung dient. Während hier förderfähige Wohnungen angeboten werden, ist das dritte Obergeschoss als Cluster-Pflegewohnen konzipiert.

Spätere Optionen zur Nachnutzung und Weiterverwendung werden mitgedacht – das Gebäude ist konstruktiv, aber auch räumlich so konzipiert, dass es im Laufe möglicher Nutzungszyklen an neue Anforderungen und Wünsche angepasst, umgebaut und ergänzt werden kann – Veränderung und Aneignung durch und mit den Nutzer*innen sind ausdrücklich erwünscht!

Die vorgefertigte Holzskelettbauweise ist materialoptimiert und effizient. Um langfristig einen wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes zu gewährleisten, setzt der Entwurf auf passive Strategien – mit wenig Ressource viel Komfort erreichen! Querlüftung, außenliegende Verschattung und eine dampfdiffusionsoffene Konstruktion sorgen für ein gesundes, komfortables Raumklima und reduzieren den Lüftungsbedarf signifikant.

Die hochgedämmte Gebäudehülle reduziert den Heizwärmebedarf auf ein Minimum. Robuste, wartungsarme Oberflächen reduzieren die Kosten im Betrieb. Das PV-Gründach verbessert das Mikroklima, unterstützt ein ressourcenoptimiertes Wassermanagement und versorgt das Gebäude mit Strom. So gehen Low-Tech und Low-Cost Hand in Hand.