Bauhof der Internationalen Jugendbauhütte Berlin

Berlin-Schöneweide | Deutschland

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FÖRDERUNG
gefördert durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin
PLANUNGSZEIT
seit 09|2022
GRUNDSTÜCKSGRÖSSE
1.187 m²
BGF
692 m²
BRI
3.096 m3
Fotos
1-2: Int. JugendBauhütte Berlin
3-4: ZRS Architekten Ingenieure
Visualisierungen
ZRS Architekten Ingenieure

Der „Bauhof“ ist ein Werkstattkomplex der Internationalen Jugendbauhütte Berlin für die Durchführung von Praxisseminaren und Projekten im Bereich Handwerk und Denkmalpflege. Der Neubau entsteht als Teil des Gesamtensemble auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks Schöneweide, einem Industriedenkmal. Er umfasst eine Holzbauwerkstatt, eine Schmiede bzw. Metallbauwerkstatt sowie einen Gemeinschaftsraum. Das Werkstattgebäude ist ein Element des Gesamtprojektes „DampflokWerk“, einem zukünftigen Seminarzentrum mit Unterkünften, Kantine und Seminarräumen für Ausbildungs- und Vermittlungsangebote im Bereich traditionelles Handwerk, Industrie- und Eisenbahnkultur. In diesem Rahmen ist ebenfalls die Sanierung dreier Nebengebäude und Freiflächen auf dem Bahnbetriebswerk Schöneweide vorgesehen.

Der Neubau wird weitestgehend mit natürlichen und wiederverwendeten Materialien und Bauteilen geplant. Es wird als Holzskelettbau mit zwei verschiedenen Dachformen umgesetzt, einem Sheddach im Hallenbereich und einem Satteldach im Seitenflügel. Die Dachdeckung und Fassade werden unter anderem aus ca. 1000 m² wiederverwendetem Wellblech hergestellt, das zuvor als Fassadenmaterial einer Gewerbehalle in München genutzt wurde. Im Erdgeschoss des Neubaus wird die Fassadenschalung aus weiterverwendetem Konstruktionsholz alter Dachstühle aus Kiefer hergestellt. Zukünftige Instandsetzungsmaßnahmen können aus dem Schnittgut der Holzwerkstatt vor Ort durch die Nutzer*innen selbst erfolgen. Die Ausfachung des Fachwerks der Innenwände erfolgt als Lehmsteinmauerwerk. Die Lehmsteine werden ebenfalls durch die Nutzer*innen selbst hergestellt.

Im Zuge der Bauteilsuche wurden diverse Rückbaumaßnahmen im Stadtraum identifiziert, Beteiligte kontaktiert und Entsorgungen hinterfragt. In Kooperation mit verschiedenen Akteur*innen wurden Holzschutzgutachten durchgeführt, Aufmaße hergestellt, die Logistik organisiert und gemeinsam mit den zukünftigen Nutzer*innen und Eigentümer*innen die weitere Nutzung von vorhandenen Ressourcen festgelegt. Die Bauausführung soll in großen Teil durch die Freiwilligen der Jugendbauhütte selbst, sowie in Kooperation mit der Knobelsdorffschule, Berlin erfolgen.

 

Videobeitrag über die Internationale Jugendbauhütte Berlin: rbb DER TAG in Berlin & Brandenburg: Bauen mit Zukunft – Werkstoff Lehm