Die St. Franziskus Grundschule der Edith-Stein-Schulstiftung in Halle (Saale) wurde um die St. Mauritius Sekundarschule seitlich erweitert. Das Bestandsgebäude der Grundschule besteht aus zwei dreigeschossigen Baukörpern. Über ein neues Verbindungsbauwerk im ersten und zweiten Obergeschoss wird der ebenfalls dreigeschossige Neubau angeschlossen.
Bei dem Neubau wird auf nachwachsende und voll rezyklierbare Rohstoffe gesetzt, die entsprechend ihrer Eigenschaften eingesetzt werden und komplett rückgebaut werden können – Holz für den Lastabtrag, Lehm für ein optimales Raumklima. Stahlbeton kommt lediglich in der Gründung aus Streifenfundamenten zum Einsatz. Auf eine Bodenplatte wird verzichtet.
Der Holzskelettbau wird in erster Linie über die als Scheiben ausgebildeten Dach- und Geschossdecken sowie über in den Wänden angeordnete Diagonalen ausgesteift. So konnte auf OSB-Platten zur Aussteifung verzichtet werden. Die Außenwände werden in Holztafelbauweise mit Zelluloseeinblasdämmung gefertigt. Die raumbildenden Wände der Treppenräume werden in Brettsperrholzbauweise ausgeführt, die treppenseitig holzsichtig bleiben. Mit Lehmsteinen ausgemauerte Gefache des Holzskelettbaus bilden die nichttragenden Innenwände. Sie werden beidseitig mit Lehmputz versehen. Die Geschossdecken sowie das Flachdach sind ebenfalls in Brettsperrholzbauweise ausgeführt. Das Flachdach erhält eine oberseitige Dämmung, eine extensive Begrünung und eine aufgeständerte PV-Anlage.
Durch die modulare Bauweise und den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente wird die Bauzeit vor Ort verkürzt. Die Lehmsteinausfachungen und der Lehmputz wurden nach Fertigstellung der Tragstruktur des jeweiligen Geschosses nachgezogen und konnten so in dem geschlossenen – also witterungsgeschützten – Gebäudeteil realisiert werden.